Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Starker Maistopf: Friedrich-Wilhelm-Gymnasium aus Köln gewinnt digitalen Landesentscheid mit Geschäftsidee „PotPLAnt“

Trotz der Schulschließungen entwickelten Schüler beeindruckende Geschäftsideen. Zum ersten Mal fand der Landesentscheid Köln von business@school, der Bildungsinitiative der internationalen Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG), aufgrund von COVID-19 digital statt. Dabei überzeugten drei Schülerinnen und ein Schüler des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums mit ihrem zu 100 % kompostierbaren „PotPLAnt“. Drei zweite Plätze erreichten Teams aus Köln und Bergisch Gladbach.

Köln, 27. Mai 2020. Da muss es doch eine nachhaltige Alternative geben, dachte sich Greta, als sie einen Freund im Schrebergarten besuchte und einen Berg an weggeworfenen Plastiktöpfen hinter einem Zaun entdeckte. „Unser erster Versuch scheiterte“, erzählt Teamsprecher Lukas. „Wir wollten Töpfe aus Holzwolle pressen. Aber das Material verdichtet so, dass es über Jahre nicht abgebaut wird“, ergänzt Lena. Zahlreiche Gespräche später entschied sich das Team für Maisstärke. Der Maistopf ist einpflanzbar und zersetzt sich durch ein Granulat zu 100 %. Mit dieser Idee haben Teamsprecher Lucas (16), Greta (17), Juliana (17) und Lena (17) vom Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Köln, gestern – im 20.-ten Teilnahmejahr der Schule - den Landesentscheid Köln gewonnen.

Schnelle Umstellung ins Digitale

Eine eigene Geschäftsidee samt Businessplan zu entwickeln ist auch ohne Corona-Pandemie anspruchsvoll. Innerhalb kürzester Zeit überwanden alle Teilnehmer in diesem Jahr zusätzlich die Herausforderung der Schulschließungen: Anstatt sich im Team und mit Betreuern und Lehrkräften zu treffen, um gemeinsam an Idee und Präsentation zu feilen, kommunizierten sie digital und fanden neue Wege der Teamarbeit. „Letztendlich hatten wir durch Corona die Chance, unsere Zeit frei einzuteilen. Also auch morgens in Firmen anzurufen, wenn wir sonst in der Schule sitzen. Wir haben vier Wochen lang Türklinken geputzt und Partner für Vertrieb und Fertigung gefunden. Und Zusagen für die ersten 170.000 Töpfe erhalten“, berichtet Teammitglied Juliana. „Nach den Schulschließungen haben wir unser Möglichstes getan, um die Schulen mit Materialien, einer eigenen Arbeitsplattform und verschiedenen Werkzeugen bei der Digitalisierung von business@school zu unterstützen. Dabei sind wir auf eine große Bereitschaft zur Veränderung gestoßen: Sowohl die teilnehmenden Schüler und Lehrkräfte als auch die Betreuer wollten unbedingt weitermachen“, erklärt Dr. Babette Claas, Director business@school.

Elevator-Pitch vor hochkarätiger Jury

Anstelle einer Live-Präsentation stellten die Teams ihre Geschäftsideen in einer Videokonferenz in sogenannten Elevator-Pitches vor und beantworteten anschließend die kritischen Fragen der Jury. Diese zeigte sich beeindruckt von den Ideen und den durchdachten Businessplänen: „Es begeistert mich immer wieder, wie sehr die Bildungsinitiative business@school die Phantasie und Innovationskraft der Schüler weckt, die zunächst spielerisch, dann aber mit viel Problemverständnis und Detailkenntnis Geschäftsideen entwickeln und dabei ganz nebenbei praxisrelevante digitale Fähigkeiten erwerben“, betont Jurymitglied Dr. Juliane Kronen, Co-founder & CEO, innatura gGmbH.

Zu den Mitgliedern der Jury zählten:

  • Birgit Dengel, Marketing and Communications Director, Boston Consulting Group
  • Jonas Jansen, Wirtschaftskorrespondent für NRW, Frankfurter Allgemeine Zeitung
  • Dr. Juliane Kronen, Co-founder & CEO, innatura gGmbH
  • Dr. Andreas Maurer, Managing Director and Senior Partner, Boston Consulting Group
  • Dirk Opalka, Geschäftsführer, Initiativkreis Ruhr GmbH
  • Dr. Gunther Schwarz, Managing Partner, Bernotat&Cie - The Mentoring Company
  • Jens Uhlendorf, Partner, Hogan Lovells International LLP

Nächster Schritt: Digitales Deutschlandfinale

Aufgrund des Erfolgs beim business@school-Landesentscheid vertritt das Team die Region NRW Nord im – ebenfalls digitalen – Deutschlandfinale am 22. Juni 2020. Dort konkurrieren die Schüler mit acht weiteren Gewinnern der anderen Vorentscheide aus ganz Deutschland um den Sieg.

Teams aus Köln und Bergisch Gladbach auf Platz zwei

Die Entscheidung für das Kölner Team fiel denkbar knapp aus. Den zweiten Platz dahinter teilen sich zwei Teams, die ebenfalls aus Köln kommen, sowie ein Team aus Bergisch-Gladbach.

  • Das Team des Otto-Hahn-Gymnasiums Bensberg, Bergisch Gladbach, stellte „D+ Life“ vor, eine selbstlernende Plattform für Diabetiker, die beim Einschätzen der Kohlenhydratmengen beim Auswärtsessen unterstützt. Mit der Idee von Florian (17), Leonie (18), Luis (17) und David (17) sollen Diabetiker mehr Sicherheit und größere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewinnen.
  • Den Bezug vom Menschen zur Natur stärken und sinnlich erlebbar machen, und das schön designed, das möchten Nils, Paul, Max, Christopher (alle 17), Simon und Fynn (beide 16) vom Erzbischöflichen Irmgardis-Gymnasium, Köln. „Mygrow“, ist der Name ihrer modularen, vertikal montierbaren Begrünungsfläche, die um ein integriertes Bewässerungssystem erweiterbar ist.
  • Oskar, Aimee, Tristan, Julius und Navid, Viktor (alle 16) sowie Jonathan (17) von der Erzbischöflichen Liebfrauenschule, Köln, präsentierten „Sozium“. Die Matching-APP bringt sozial engagierte Jugendliche und Seniorenheime zusammen. Jugendliche können Zeit mit älteren Menschen verbringen und ihre sozialen Fähigkeiten ausbauen und gleichzeitig Einrichtungen und Bewohner unterstützen.

Mehr als 1.500 Schüler von 90 Gymnasien tauchen in die Wirtschaft ein

Digitale Geschäftsmodelle, Bilanzen und nachhaltige Wachstumsstrategien – diese Themen standen für die rund 1.500 fünfzehn- bis achtzehnjährigen Schülerinnen und Schüler von 90 Schulen in den vergangenen zehn Monaten auf dem Stundenplan. Als Höhepunkt des Projektjahrs testeten die Jugendlichen in den letzten Wochen ihre eigenen Unternehmerqualitäten: In Teams entwickelten sie Geschäftsideen und Businesspläne. Unterstützung erhielten sie von ihren rund 200 Lehrern sowie über 500 Betreuern von mehr als 20 namhaften Wirtschaftsunternehmen und von BCG.

Am digitalen Landesentscheid nahmen insgesamt acht Teams teil:

  • Bischöfliches Albertus-Magnus-Gymnasium, Viersen: Prometheus – ein flexibler Wandregalkomplex
  • Comenius-Gymnasium, Düsseldorf: Particulare – eine Online-Plattform für Nachhilfe
  • Erzbischöfliches Irmgardis-Gymnasium, Köln: mygroweine modulare, vertikal montierbare Begrünungsfläche
  • Erzbischöfliche Liebfrauenschule, Köln: Sozium – eine App, die Jugendliche, die sich sozial für ältere Menschen engagieren wollen, mit Altersheimen matcht
  • Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Köln: PotPLAnt – ein nachhaltiger Blumentopf aus Mais
  • Goethe-Gymnasium, Düsseldorf: Flxcharge – einemodulare Ladestation für Mobile Devices
  • Grashof Gymnasium, Essen: PackIteine Tragehilfe für Umzugskartons
  • Otto-Hahn-Gymnasium Bensberg, Bergisch Gladbach: D+ Life eine Plattform, die Diabetiker beim Auswärtsessen beim Einschätzen der Kohlenhydratmengen unterstützt