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Fürs Klima-Karma: Gymnasium Ohmoor aus Hamburg gewinnt Nachhaltigkeitspreis mit Geschäftsidee „ClimateKARMA“

Zum ersten Mal vergab die internationale Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) den Preis für die beste nachhaltige Schüler-Geschäftsidee der Bildungsinitiative business@school. Es überzeugten eine Schülerin und vier Schüler vom Gymnasium Ohmoor aus Hamburg mit einer App für die Kompensation von Klimasünden.

Hamburg, 12. Juni 2020. „Als ich mit meinem Vater einkaufen war, sind wir auf die verpackten Lebensmittel zu sprechen gekommen. Im Team haben wir uns dann gefragt, wie man das ändern kann, ohne den ganzen Supermarkt zu revolutionieren“, erzählt Teamsprecher Moritz (17). Seine Kollegin Hannah (17) ergänzt: „Wir achten privat alle darauf, weniger Plastik zu verwenden. Aber es ist sehr schwer, Verpackungsmüll komplett zu vermeiden.“ Daher entwickelten Hannah und Moritz zusammen mit Jon, Dominik und Lasse (ebenfalls alle 17) die Geschäftsidee „ClimateKARMA“. Die App ermöglicht es den Nutzern, Umweltsünden wie gekaufte Plastiktüten, Verpackungen oder auch bestimmte Lebensmittel durch Mikrospenden zu kompensieren. Mit dieser Idee gewann das Team vom Gymnasium Ohmoor aus Hamburg den Nachhaltigkeitspreis von business@school.

Eine Jury prüfte alle eingereichten Geschäftsideen. Dabei konnte sich „ClimateKARMA“ durchsetzen. Juryvorsitzender Alexander Meyer zum Felde, Associate Director bei der Boston Consulting Group, war beeindruckt von der Idee: „Auch während der aktuellen Diskussionen rund um COVID zeigt das Team, dass die anderen wichtigen Themen der Welt, wie der Klimawandel, weiterhin eine große Rolle spielen – vor allem für die jüngere Generation. Mit ihrer Idee können die Jugendlichen dazu beitragen, dass die Verbraucher künftig auch Emissionen ausgleichen können, die jenseits der offensichtlichen großen Klimasünden wie Flüge oder Autofahrten liegen. Darüber hinaus schaffen sie ein Bewusstsein dafür, was der Umwelt überhaupt schadet. Das macht die Idee so relevant und ist mittelfristig ein sehr wichtiger Aspekt für den ökologisch-gesellschaftlichen Wandel.“ Dass die App auch bei den potenziellen Kunden auf Interesse stößt, zeigte eine Umfrage des Teams mit über 700 Personen.

Nächster Schritt: Digitales Deutschlandfinale

„Wir haben große Lust, unsere Idee nach der Schule in die Tat umzusetzen. Aber das ist immer auch eine Frage des Kapitals“, weiß Moritz. Zuvor gilt es jedoch, einen anderen Meilenstein zu erreichen: Die Auszeichnung mit dem Sonderpreis bedeutet für das Team ein Ticket für das digitale Deutschlandfinale von business@school am 22. Juni 2020. Dort konkurrieren die Schüler mit den sieben Gewinnern der Landesentscheide aus ganz Deutschland und dem Gewinner des Social-Entrepreneur-Preises um den Sieg.

Mehr als 1.500 Schüler von 90 Gymnasien tauchen in die Wirtschaft ein

Digitale Geschäftsmodelle, Bilanzen und nachhaltige Wachstumsstrategien – diese Themen standen für rund 1.500 fünfzehn- bis achtzehnjährige Schülerinnen und Schüler von 90 Schulen in den vergangenen zehn Monaten auf dem Stundenplan. Als Höhepunkt des Projektjahrs testeten die Jugendlichen in den letzten Wochen ihre eigenen Unternehmerqualitäten: In Teams entwickelten sie Geschäftsideen und Businesspläne. Unterstützung erhielten sie von ihren rund 200 Lehrern sowie über 500 Betreuern von mehr als 20 namhaften Wirtschaftsunternehmen und von BCG. In diesem Jahr überwanden alle Teilnehmer zusätzlich die Herausforderung der Schulschließungen: Anstatt sich im Team und mit Betreuern und Lehrkräften zu treffen, um gemeinsam an Idee und Präsentation zu feilen, kommunizierten sie digital und fanden neue Wege der Teamarbeit. „Die Umstellung kam für uns sehr plötzlich nach den Frühjahrsferien. Aber obwohl wir nicht darauf vorbereitet waren, haben wir die Zusammenarbeit ganz gut gemeistert“, berichtet Teammitglied Jon. „Nach den Schulschließungen haben wir unser Möglichstes getan, um die Schulen mit Materialien, einer eigenen Arbeitsplattform und verschiedenen Werkzeugen bei der Digitalisierung von business@school zu unterstützen. Dabei sind wir auf eine große Bereitschaft zur Veränderung gestoßen: Sowohl die teilnehmenden Schüler und Lehrkräfte als auch die Betreuer wollten unbedingt weitermachen“, erklärt Dr. Babette Claas, Leiterin von business@school.