Eine Flasche für alles: Schülerteam aus Heidenheim gewinnt Landesentscheid um beste Geschäftsidee
Heidenheim, 18. Mai 2022. „Der Name unseres Produkts ist mehrdeutig. Das ‚4You‘ soll darauf hinweisen, dass jede Person die Flasche ganz individuell anpassen kann. Und die ‚4‘ steht für die vier Funktionen“, erklärt Franziska (17), Mitglied des siegreichen Teams. Zusammen mit Alexia (18), Anastasia (16), Elisabeth (17), Nike (17) und Romy (16) hat sie „Bottle4You“ entwickelt. Die Flasche vereint viele Funktionen in einem einzigen Produkt: Sie hat eine Thermosfunktion, ist mit Schraubverschlussverbindungen größenverstellbar, hat einen Siebeinsatz für Tee oder Früchte und ist mit einer Gaskartusche ausgestattet, um das Getränk mit Kohlensäure zu versetzen. Mit seiner Idee will das Team die Flut an Plastikflaschen reduzieren und überzeugte die Jury des Landesentscheids Heidenheim von business@school, der Bildungsinitiative der internationalen Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG).
„Als wir alle zusammensaßen und einige von uns Thermosflaschen dabeihatten, hatten wir die Idee, diese zu verbessern“, erzählt Alexia. Bei der Recherche fand das Team heraus, dass es zwar Produkte mit einzelnen Funktionen auf dem Markt gibt, aber keines, das mehrere Features vereint – die Idee der multifunktionalen Flasche war geboren. Doch bei der Ausarbeitung des Businessplans gab es auch Herausforderungen, so Nike: „Am Anfang war es ganz schön schwer, einen passenden Produzenten zu finden, der alle vier Funktionen abdecken kann. Aber als das geschafft war, ist der Rest auch ins Rollen gekommen.“
Präsentation vor hochkarätiger Jury zum Abschluss des Projektjahres
Mehr als 1.000 Oberstufenschülerinnen und ‑schüler von rund 70 Schulen tauchten in diesem Schuljahr in drei Phasen in die Wirtschaft ein. Als Höhepunkt testeten die Jugendlichen ihre Gründerfähigkeiten und arbeiteten beeindruckende Geschäftsideen aus. Ihre Lehrkräfte sowie rund 400 Betreuerinnen und Betreuer von mehr als 20 namhaften Wirtschaftsunternehmen und von BCG unterstützten sie dabei. „Durch business@school habe ich einen guten Einblick bekommen, was hinter der ganzen komplexen Sache Wirtschaft steckt. Das hat mir auch dabei geholfen, herauszufinden, was ich in Zukunft machen möchte“, so Franziska.
Die besten Teams aus Baden-Württemberg präsentierten ihre Geschäftsideen beim Landesentscheid Heidenheim am Max-Planck-Gymnasium und beantworteten anschließend die kritischen Fragen der Jury. Diese zeigte sich sehr angetan von den Ideen und den durchdachten Businessplänen: „business@school ist ein einzigartiges Format, da es den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, sich mit unternehmerischen Fragestellungen auseinanderzusetzen, die im schulischen Kontext oft zu kurz kommen. Learning by doing steht hier ganz klar im Fokus“, betont Jurymitglied Tobias Keller, Direktor Finanzen bei der VfB Stuttgart 1893 AG.
Die Jury bestand aus:
- Thomas Häni, Vice President HAI Program, Paul Hartmann AG
- Katrin Huber, Vice President Human Resources, Voith Hydro
- Tobias Keller, Direktor Finanzen, VfB Stuttgart 1893 AG
- Thomas Leeger, Gesellschafter, Mainmetall Großhandelsges. m. b. H.
Starke Konkurrenz aus Fellbach, Heidenheim, Holzgerlingen und Mosbach
Angesichts der zahlreichen guten Ideen fiel der Jury die Entscheidung nicht leicht.
- Jan (18), Lex (18), Marcel (17) und Maximilian (17) von den Kolping Schulen Fellbach zeigten einen innovativen Raumluftfilter. Bestehend aus PLA und Moos ist „Grüner Garten“ CO2-neutral sowie biologisch abbaubar und leistet so einen kleinen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel.
- Das Team des Hellenstein-Gymnasiums Heidenheim stellte eine regional produzierte Marmelade aus Obst vor, das aufgrund der Optik oder kleiner Mängel von Supermärkten aussortiert wurde. So möchten Carlotta (17), Efe Can (17), Julia (16) und Raja (18) mit „Fruitick“ die Lebensmittelverschwendung eindämmen.
- Sexuellen Missbrauch zu verhindern ist das Ziel von Bent (17), Celine (17), Chrisi-Stella (17), Elena (17), Gero (17), Johannes (16) und Lina (16) vom Schönbuch-Gymnasium Holzgerlingen. Dafür entwickelten sie „b-safe“, einen Deckel, der über ein Glas gestülpt Schutz vor K.-o.-Tropfen bieten soll.
- Felix (18), Jonathan (17), Katharina (17) und Simon (17) vom Auguste-Pattberg-Gymnasium Mosbach präsentierten „SharedPads“. In der datensicheren App können Nutzerinnen und Nutzer intuitiv und einfach Notizen und To-do-Listen erstellen und diese auch mit anderen teilen.