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Coole Kühlung: Schülerteam aus Bad Honnef gewinnt Deutschlandfinale mit nachhaltiger Kältekompresse

Beim Deutschlandfinale von business@school, der Bildungsinitiative der internationalen Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG), überzeugten eine Schülerin und drei Schüler des Städtischen Siebengebirgsgymnasiums aus Bad Honnef mit ihrer Geschäftsidee „Gelo-Pack“, der ersten nachhaltigen, wiederverwendbaren und klimaneutralen Kältekompresse. Schon 2018 siegte ein Team derselben Schule beim Finale. Den zweiten Platz belegte das Team des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums aus Hockenheim mit „SafeJump“. Auf Platz drei landete das Team der Erzbischöflichen Liebfrauenschule aus Köln mit „NearBuy“.

München, 24. Juni 2019. Ein gestürzter Rennradfahrer, ein Wanderer, der gerade umgeknickt ist, und ein Kind, das am Strand die Schaufel an den Kopf bekommen hat – diese Situationen haben eines gemeinsam: Kühlen hilft! Und das geht künftig schnell und einfach mit der Kältekompresse „Gelo-Pack“. Ein recycelbarer, wiederverwendbarer Polyethylenbeutel wird dazu mit umwelt­verträglichem Granulat gefüllt. Wenn man etwas Wasser hinzugibt – ob aus der Trinkflasche, dem Meer oder dem Teich –, kühlt das Gemisch ab.

Die Erfinder des „Gelo-Packs“, Stella (17), Max (16), Teamsprecher Leon (17) und Thomas (18), haben sich in den letzten Wochen noch ordentlich für den Sieg ins Zeug gelegt: „Unser Lehrer hat uns im Präsentieren gecoacht, dadurch sind wir viel sicherer geworden“, erzählt Stella. Und der Einsatz hat sich gelohnt. „Ich habe noch nie vor Freude geweint. Aber jetzt gerade auf der Bühne, als unser Name fiel, da war ich schon ganz nah dran“, verrät Teamsprecher Leon.

„Das Rundum-Paket hat gestimmt“

Die hochkarätige Jury lobte neben dem Auftritt und der Präsentation auch die innovative, nachhaltige Produktidee der Bad Honnefer. Eine Abnahmemenge von über 25.000 Stück konnten die vier bereits vorweisen; zudem haben sie unterschiedliche Kooperationspartner für sich gewonnen – das beeindruckte auch die Jury. „Hier hat einfach alles gestimmt“, lautete das einstimmige Feedback.

Zu den Mitgliedern der Jury zählten:

  • Dorothea von Boxberg, Vorstand Produkt und Vertrieb, Lufthansa Cargo AG
  • Dr. Christian Bruch, Mitglied des Vorstands, Linde AG
  • Dr. Andreas Dinger, Senior Partner and Managing Director, Boston Consulting Group
  • Sabine Eckhardt, Advisor und ehemaliger Vorstand, ProSiebenSat.1 Media SE
  • Corinna Schittenhelm, Vorstand Personal und Arbeitsdirektorin, Schaeffler AG
  • Jens Uhlendorf, Partner, Hogan Lovells International LLP
  • Ute Wolf, Mitglied des Vorstands, CFO, Evonik Industries AG

„SafeJump“ holt zweiten Platz ans Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium

Knapp hinter dem Siegerteam aus Nordrhein-Westfalen landeten Schülerinnen und Schüler des Hockenheimer Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums auf Platz zwei. Lea (17), Lara (16), Nico (17), Alessa (18), Tim (16) und Teamsprecherin Anna-Lena (16) waren bei der Suche nach der besten Schüler-Geschäftsidee mit „SafeJump“ angetreten, einer Hindernisstange mit magnetischen Trennstellen für mehr Sicherheit beim Springreiten. Für die sechs ist die Reise aber damit nicht zu Ende: „Wir machen jetzt noch unser Abitur und wollen dann 2020 mit unserem Produkt voll durchstarten“, verkündet Alessa, die selbst Springreiterin ist und dabei schon einige Stürze mit ansehen musste. Die Juroren waren sich einig: Eine überzeugende Idee, anschaulich durch einen Prototyp dargestellt, und nicht nur für besorgte Eltern ein echter Zugewinn an Sicherheit im Reitsport.

Dritter Platz für die Erzbischöfliche Liebfrauenschule aus Köln

Mit „NearBuy“, einer Onlineplattform zum Einkauf beim lokalen Einzelhandel, erreichten eine Schülerin und drei Schüler der Erzbischöflichen Liebfrauen­schule aus Köln den dritten Platz. „Wenn man bestimmte Sneakers kaufen will, in der Farbe Grau, Größe 43, dann geht das am leichtesten über das Internet. Darunter leidet der lokale Einzelhandel. Und genau das wollen wir ändern“, verkünden Thomas (17), Michelle (17), Teamsprecher Fabio (17) und Maximilian (17). Mit „NearBuy“ können Kunden von zu Hause aus überprüfen, welche Geschäfte in ihrer Nähe das gesuchte Produkt führen, und die verschiedenen Angebote miteinander vergleichen. Diese Vision und die Ambition, den lokalen Einzelhandel zu unterstützen, imponierten der Jury.

Auszeichnungen

Die drei Siegerteams können sich über tolle Erlebnispreise freuen: Das Team aus Hockenheim darf auf Einladung von Deutsche Lufthansa AG und Lufthansa Aviation Training GmbH einen Tag lang hinter die Kulissen der Fluggesellschaft schauen. Auf dem Programm in Frankfurt steht auch ein Flug im Simulator. Die Kölner besuchen auf Einladung der Evonik Industries AG ein Heimspiel von Borussia Dortmund inklusive Stadionführung im Signal Iduna Park. Und die Ford-Werke GmbH empfängt das Team aus Bad Honnef auf der Ford-Teststrecke im belgischen Lommel.

Mehr als 1.500 Schüler von 90 Gymnasien tauchen in die Wirtschaft ein

Im Schuljahr 2018/2019 beteiligten sich erneut rund 1.500 Schülerinnen und Schüler von 90 Schulen an business@school. Digitale Geschäftsmodelle, Bilanzen und nachhaltige Wachstumsstrategien – diese Themen standen für die fünfzehn- bis achtzehnjährigen Schülerinnen und Schüler in den vergangenen zehn Monaten auf dem Stundenplan. Als Höhepunkt des Projektjahrs haben die Jugendlichen in den letzten Wochen ihre eigenen Unternehmerqualitäten getestet: In Teams haben sie Geschäftsideen und Businesspläne entwickelt. Unterstützung erhielten sie von ihren rund 200 Lehrern sowie über 500 Betreuern von über 20 namhaften Wirtschaftsunternehmen und von BCG.

Am Deutschlandfinale in München nahmen insgesamt neun Teams teil:

  • Canisius-Kolleg, Berlin: KomPot – biologisch abbaubarer Pflanzentopf
  • Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium, Hockenheim: SafeJump – Hindernis­stange mit magnetischen Trennstellen für mehr Sicherheit beim Spring­reiten
  • Erzbischöfliches Irmgardis-Gymnasium, Köln: Drop control – Test­streifen zum Nachweis von K.-o.-Tropfen
  • Erzbischöfliche Liebfrauenschule, Köln: NearBuy – Onlineplattform zum Einkauf beim lokalen Einzelhandel
  • Graf-Stauffenberg-Gymnasium, Flörsheim am Main: TableTube – Tischtennisballhalter zum Aufsammeln der Bälle ohne Bücken
  • Helene-Lange-Gymnasium/Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer, Hamburg: vecharge – Müsliriegel zur Nährstoffversorgung für Veganer
  • Lise-Meitner-Gymnasium, Unterhaching: Avalanche Assistant – App mit Warnfunktion bei Lawinengefahr
  • Ohm-Gymnasium, Erlangen: AwakeU – Wecker mit Wärmesensoren für das Kopfkissen
  • Städtisches Siebengebirgsgymnasium, Bad Honnef: Gelo-Pack – nach­haltige Kältekompresse

Social-Entrepreneur-Preis für .compensate

Den Social-Entrepreneur-Preis 2019 von BCG haben sechs Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Enge aus Zürich gewonnen. Mit dem CO₂-Kompensationsservice .compensate will das Team eine einfache Ausgleichsmöglichkeit in Onlineshops für Konsumgüter bereitstellen. Beim Deutschlandfinale in München stellten Tim (18), Temirlan (18), Teamsprecherin Line (18), Asya (18), Chris (19) und Reto (18) ihre Sozialunternehmer-Idee dem Publikum vor. Mit einem Klick können Kunden damit die verursachten Emissionen ihrer gekauften Produkte neutralisieren und werden dabei zugleich auf das Problem aufmerksam gemacht.

Gründertipps von ehemaligen Teilnehmern

Bereits am Vortag konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jahrgangs 2018/2019 beim Gründertalk von business@school und JUNIOR Alumni e. V. noch etwas von den „alten Hasen“ abschauen. Die b@s-Alumni Niklas Guggenberger (CEO, styleGREEN), Fabian Höhne (Co-Founder und CEO, FLYLA) und Julius de Gruyter (Co-Founder, exclamo) sowie die JUNIOR-Alumni Sebastian Scott (Co-Founder, goodgrade) und Calvin Devereux (Founder und CTO, LOEWI) berichteten vom Sprung in die Start-up-Szene, von den damit verbundenen Herausforderungen sowie Themen wie Finanzierung, Geschäftsziele und Team-Zusammenarbeit.