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Perspektivenwechsel: Dr. Annette Veltmar über business@school

Dr. Annette Veltmar war bereits in mehreren Rollen an business@school beteiligt. Von 1999 bis 2003 war sie als Betreuerin engagiert, aktuell erlebt sie die Bildungsinitiative aus der Elternsicht: Einer ihrer Söhne hat schon an dem Projekt teilgenommen, der zweite gehört zum aktuellen business@school-Jubiläumsjahrgang. In einem Interview hat Annette uns von ihren Erfahrungen berichtet.

 

Wie kam es dazu, dass du dich um die Jahrtausendwende bei business@school als Betreuerin engagiert hast?

Ich war von 1995 bis 2015 bei BCG tätig, zuletzt als Principal. 1999 wurde ich gefragt, ob ich Lust hätte, an der Munich International School (MIS) business@school zu betreuen. Das war die erste Teilnahme der Schule, und es gab eine rege Beteiligung. Das Projekt hatte damals schon die gleiche Struktur wie heute: Business in Großunternehmen kennenlernen, Business in Kleinunternehmen kennenlernen und dann eine eigene Geschäftsidee entwickeln. Das war für mich eine spannende Zeit, und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mal eine andere Perspektive einzunehmen.

 

Nun gingen beziehungsweise gehen deine Söhne auf dieselbe Schule, an der du früher business@school-Teilnehmerinnen und ‑Teilnehmer betreut hast, und beide haben business@school als Kurs gewählt. Haben sie diese Entscheidung unabhängig von dir und deiner business@school-Geschichte getroffen?

Ein bisschen Unterstützung bei dieser Wahl habe ich schon geleistet. business@school konkurriert als Kurs mit Sport und Model United Nations an der Schule, das will also gut überlegt sein. Ich habe zu Hause erzählt, dass ich mich in der Vergangenheit bei business@school als Betreuerin engagiert habe und dass es ein intensives und arbeitsreiches Projektjahr ist, aber man unglaublich viel Spaß haben kann und dabei viel lernt. Bei meinem jüngeren Sohn war es dann so, dass der ältere ihn für die Teilnahme begeistert hat.

 

Nun konntest du also nochmals eine andere Perspektive einnehmen und business@school durch deine beiden Söhne miterleben. Was hast du davon mitbekommen?

Beide Jungs haben während ihrer business@school-Teilnahme eine richtige Entwicklung hingelegt. Mein Jüngster steckt gerade noch mitten drin, und es ist wirklich bereichernd zu sehen, wie er an den Aufgaben wächst und wie sein Interesse an wirtschaftlichen Themen immer größer wird. Ich durfte vor einigen Wochen bei den Präsentationen der Phase I dabei sein und war sehr angetan, wie souverän und professionell die Gruppen ihre Analysen vorgestellt haben. Letzte Woche sind die Schülerteams zu den Unternehmen gefahren, welche sie in Phase II analysieren, und mein Sohn fand es total cool. Er redet andauernd von dem Unternehmen und dem Besuch und war hochgradig beeindruckt. Jetzt ist es gar kein Thema mehr, dass das Projekt arbeitsintensiv ist, sondern der Mehrwert ist ihm absolut bewusst.

 

Findest du, dass business@school zur Berufsorientierung beiträgt?

Für meinen älteren Sohn war business@school definitiv einflussreich. Er studiert jetzt Management and Technology (TUM-BWL), und ich denke, dass er durch business@school schon früher als andere Schülerinnen und Schüler ein klareres Bild davon hatte, was das überhaupt ist. Das war dann auch die Grundlage für eine Diskussion, ob er lieber BWL oder VWL studieren möchte, und ich bin überzeugt: Ohne seine business@school-Erfahrung wäre diese Diskussion nicht so tiefgehend gewesen.

 

Welchen Eindruck hast du als Mutter und Wirtschaftsexpertin von dem Thema ökonomische Bildung, Unternehmertum und Gründergeist in der Schule? Und wie relevant ist business@school dabei?

Natürlich spielt Wirtschaft heute schon eine größere Rolle in den Schulen als vor 25 Jahren – damals wurde business@school ja gerade als Antwort auf verzweifelte Rufe nach ökonomischer Bildung gegründet. Im Wirtschaftsunterricht werden den Schülerinnen und Schülern inzwischen theoretisches Wissen und Konzepte vermittelt, aber was diese Dinge konkret für ein Unternehmen bedeuten, das kriegen sie nicht mit. business@school ist meiner Meinung nach ein wichtiger komplementärer Teil: Es ist die Praxis, die Anwendung und der Blick hinter die Kulissen von Wirtschaft und Unternehmertum.