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Smart Leben retten: Canisius-Kolleg aus Berlin gewinnt digitalen Landesentscheid mit Geschäfts-idee „PATRON“

Trotz der Schulschließungen entwickelten Schüler beeindruckende Geschäftsideen: Zum ersten Mal fand der Landesentscheid Berlin von business@school, der Bildungsinitiative der internationalen Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG), aufgrund von COVID-19 digital statt. Dabei überzeugten vier Schülerinnen und ein Schüler des Canisius-Kollegs aus Berlin mit „PATRON“, einer smarten Tablettendose mit zugehöriger App. Zwei zweite Plätze erreichten Teams aus Görlitz und Torgelow am See.

Berlin, 7. Mai 2020. „Als Ludwig uns anfangs von seiner Idee erzählte, haben wir alle den Bedarf sofort erkannt. Meine Großeltern wohnen zum Beispiel nicht in Berlin – meine Eltern und ich können sie deshalb nicht bei der Einnahme ihrer Tabletten unterstützen“, erzählt Teamsprecherin Helen (16). Um diese Situation zu ändern, entwickelte Helen zusammen mit ihren Teammitgliedern Anna (16), Lea (17), Leni (16) und Ludwig (18) die smarte Tablettendose PATRON. Ein Alarm erinnert den Tablettennehmer an die Einnahme. Werden die Medikamente nicht eingenommen, wird ein Angehöriger über die zugehörige App informiert – und kann so Leben retten. Mit dieser Idee gewann das Team des Canisius-Kollegs aus Berlin den Landesentscheid Berlin und knüpft damit an den Sieg des Vorjahres an.

Schnelle Umstellung ins Digitale

Eine eigene Geschäftsidee samt Businessplan zu entwickeln ist auch ohne Corona-Pandemie anspruchsvoll. Innerhalb kürzester Zeit überwanden alle Teilnehmer in diesem Jahr zusätzlich die Herausforderung der Schulschließungen: Anstatt sich im Team und mit Betreuern und Lehrkräften zu treffen, um gemeinsam an Idee und Präsentation zu feilen, kommunizierten sie digital und fanden neue Wege der Teamarbeit. „Der Unterschied zur Zusammenarbeit vor der Schulschließung war schon sehr groß. Aber wir hatten den Vorteil, dass wir als Team bereits gut eingespielt waren. Unsere Präsentation haben wir dann in täglichen Telefonkonferenzen ausgearbeitet“, berichtet Leni. „Nach den Schulschließungen haben wir unser Möglichstes getan, um die Schulen mit Materialien, einer eigenen Arbeitsplattform und verschiedenen Werkzeugen bei der Digitalisierung von business@school zu unterstützen. Dabei sind wir auf eine große Bereitschaft zur Veränderung gestoßen: Sowohl die teilnehmenden Schüler und Lehrkräfte als auch die Betreuer wollten unbedingt weitermachen“, erklärt Dr. Babette Claas, Director business@school.

Elevator-Pitch vor hochkarätiger Jury

Anstelle einer Live-Präsentation stellten die Teams ihre Geschäftsideen in einer Videokonferenz in sogenannten Elevator-Pitches vor und beantworteten anschließend die kritischen Fragen der Jury. Diese zeigte sich beeindruckt von den Ideen und den durchdachten Businessplänen. „Ich engagiere mich gern, weil es mich immer wieder begeistert, mit welchem Engagement und Ideenreichtum sich die Schüler jedes Jahr bei business@school beteiligen“, betont Jurymitglied Dirk Graber, Geschäftsführer/CEO der Mister Spex GmbH.

Die Jury bestand aus:

  • Dirk Graber, Geschäftsführer/CEO, Mister Spex GmbH
  • Thomas Jebsen, Mitglied des Vorstands, Deutsche Kreditbank AG
  • Dr. Amadeus Petzke, Partner and Associate Director, Boston Consulting Group
  • Andreas Winiarski, Chairman, awesome capital
  • Niklas Wirminghaus, Redakteur, Capital
  • Dr. Carl Woebcken, President & CEO, Studio Babelsberg AG

Nächster Schritt: Digitales Deutschlandfinale

Aufgrund des Erfolgs beim business@school-Landesentscheid vertritt das Team die Region im – ebenfalls digitalen – Deutschlandfinale am 22. Juni 2020. Dort konkurrieren die Schüler mit acht weiteren Gewinnern der anderen Vorentscheide aus ganz Deutschland um den Sieg. „Nach dem Abitur können wir uns sehr gut vorstellen, unsere Idee tatsächlich umzusetzen. Denn wir sehen einen starken Bedarf bei älteren Leuten“, sagt Anna mit Blick auf die Zukunft.

Teams aus Görlitz und Torgelow am See auf Platz zwei

Die Entscheidung für das Team aus Berlin fiel denkbar knapp aus. Den zweiten Platz dahinter teilen sich die Teams aus Görlitz und Torgelow am See.

  • Hannah (17), Karolina (17), Katinka (17) und Teamsprecher Maximilian (17) vomAugustum-Annen-Gymnasium aus Görlitz stellten ihre Idee „Soaprecious“ vor: eine Handseife mit versteckter Überraschung, die erst nach dem Händewaschen zum Vorschein kommt. Damit sollen auch die Kleinen zur Handhygiene motiviert werden.
  • Das Team des Privaten Internatsgymnasium Schloss Torgelow aus Torgelow am See präsentierte „trainily“, eine App zur Vermittlung von Bahn-Gruppentickets. Dank der Idee von Teamsprecher Georg (16), Lucy (17), Nele (17) und Valentina (17) können Fahrgäste ihre Kosten beim Bahnfahren deutlich reduzieren.

Mehr als 1.500 Schüler von 90 Gymnasien tauchen in die Wirtschaft ein

Digitale Geschäftsmodelle, Bilanzen und nachhaltige Wachstumsstrategien – diese Themen standen für die rund 1.500 fünfzehn- bis achtzehnjährigen Schülerinnen und Schüler von 90 Schulen in den vergangenen zehn Monaten auf dem Stundenplan. Als Höhepunkt des Projektjahrs testeten die Jugendlichen in den letzten Wochen ihre eigenen Unternehmerqualitäten: In Teams entwickelten sie Geschäftsideen und Businesspläne. Unterstützung erhielten sie von ihren rund 200 Lehrern sowie über 500 Betreuern von mehr als 20 namhaften Wirtschaftsunternehmen und von BCG.

Am digitalen Landesentscheid Berlin nahmen insgesamt fünf Teams teil:

  • Andreas-Gymnasium, Berlin: Futuregym – Fitnessgeräte zur Erzeugung nachhaltiger Energie
  • Anton-Philipp-Reclam-Schule, Leipzig: Silicon Welley – vielseitig nutzbare Backmatte
  • Augustum-Annen-Gymnasium, Görlitz: Soaprecious – Handseife mit versteckter Überraschung für Kinder
  • Canisius-Kolleg, Berlin: PATRON – smarte Tablettendose mit zugehöriger App
  • Privates Internatsgymnasium Schloss Torgelow, Torgelow am See: trainily – App zur Vermittlung von Bahn-Gruppentickets