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Gründerhilfe in Albanien

Hilfe zur Selbsthilfe bieten, das ist das Ziel von business@school in Albanien. In Zusammenarbeit mit der seit über zehn Jahren vor Ort tätigen Nehemiah Gateway Hilfsorganisation starteten wir einen Piloten, um Gründergeist, Mut und Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu wecken. 16 Schüler der örtlichen Nehemiah Gateway School starteten in Buçimas zu Jahresbeginn in eine Kurzform unseres Wettbewerbs. Unterstützt von acht BWL-Studenten der örtlichen Universität präsentierten sie beim Workshop erste Ergebnisse und arbeiteten mit den deutschen Programmteilnehmern an ihren eigenen Geschäftsideen.

Flughafen Frankfurt am Main. An diesem Donnerstag startete der einzige Flug von Deutschland nach Tirana hier in Hessen. Frankfurt ist außerdem der Treffpunkt für die business@school-Gruppe, die nach Buçimas reist, um albanische Schüler zu unterstützen und zu motivieren. Die siebenköpfige Gruppe besteht aus business@school-Teammitgliedern und  Alumni, Lehrern und einem Coach. "business@school lebt vom Austausch und vom Weitergeben von Erfahrungen und Wissen. Mich beeindruckt die hohe Bereitschaft aller Beteiligten, dieses Wissen zu teilen. Mit dieser konkreten Unterstützung wollen wir das Gründerwissen vor Ort stärken", erklärt Dr. Babette Claas, Director business@school, das Engagement.

Nach zwei Stunden Flugzeit steigt die Gruppe in Tirana in einen Bus, um die letzten 130 Kilometer bis zu dem malerisch am Ohridsee gelegenen Pogradec zu bewältigen. Gute drei Stunden schlängelt sich der Bus über Ebenen und Gebirge. Dann ist es geschafft. Im sanften Sonnenlicht schmiegt sich der Ort an das Ufer des Sees. Buçimas, das ganz im Osten Albaniens liegt, hat knapp 20.000 Einwohner. Seiner Seelage verdankt der agrarisch geprägte Bezirk einen zunehmenden Aufschwung des Tourismus.

Großzügig, modern und sehr gut ausgestattet

So beschwerlich die Anreise war, so beeindruckend ist der Campus der Nehemiah University Pogradec, die Gastgeber für den Workshop war: großzügig, modern und sehr gut ausgestattet. Die Herzlichkeit, mit der die Gruppe aufgenommen wurde, beeindruckte ebenso wie das hohe Niveau, auf dem die Schüler ihre Präsentationen aufbereitet hatten. Sie hatten das Hotel "Hymeti's Palace", den "Kitchen Equipment Shop", das "Caffè D'arte" und den Burgerladen "Pie Time" unter die Lupe genommen. Für noch tiefere Einblicke sorgte der anschließende Besuch der analysierten Unternehmen. Ab dem nächsten Tag drehte sich dann alles um die eigenen Geschäftsideen, die sich mit örtlichen Problemen auseinandersetzen.

Wirtschaftliche Bildung als Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben

Die Ideen: Zur Unterstützung des lokalen Tourismus und zur Erholung gestresster Großstadtmenschen Ferienhäuser in entlegeneren Gebieten bauen. Ein unattraktives Stadtgebiet durch ein Zentrum für Sport und Bildung aufwerten. Ein Service zur Verschönerung der Städte durch Entfernen von Graffiti und Anbringen von Kunst von lokalen Größen. Und last, but not least ein Bio-Burger-Laden, der seine Produkte individuell fertigt und für eine gesündere Ernährung sorgen möchte.

"Es war faszinierend, die Entwicklung der Schüler zu sehen und wie viel sie in den einzelnen Phasen gelernt haben", erzählt Eliverta Muco. "Das ermutigt uns, den Piloten zu wiederholen." Die 18-jährige Egi bestätigt: "Ich habe viel gelernt und weiß jetzt, wie man ein eigenes Unternehmen aufbaut. Und genau das möchte ich tun."

Der Mosbacher Lehrer Peter Stumpf denkt bereits weiter. "Eine Schulpatenschaft könnte gut funktionieren. Schüler sind generell neugierig. Ein Land, über das sie gar nichts wissen, lockt daher sehr. Erste Kontakte könnten unsere Schüler knüpfen, indem b@s-Alumni die Teams in Albanien als Mentoren unterstützen, Erfahrungen und Tipps weitergeben. Dann ist der Schritt zum persönlichen Kennenlernen eine logische Folge."