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Laptops für alle

Wie sollen Schülerinnen und Schüler, die keinen Laptop haben, im Distanzunterricht lernen? Dieses Problems haben sich die business@school-Alumni Tobias und Bruno sowie Philipp, der später zum Team gestoßen ist, angenommen. Die Idee der Jungs vom Wiedner Gymnasium aus Wien: Sie sammeln ausrangierte Laptops von Firmen und Privatpersonen und geben sie an Schülerinnen und Schüler weiter.

Wir wollten mehr über „FreeNB“, das für „Free NoteBooks“ steht, erfahren und haben mit dem Team gesprochen.

Was für eine tolle Idee, die ihr da hattet. Wie seid ihr darauf gekommen?

Bruno: Bei business@school waren wir zu viert im Team. Auf der Suche nach einer Geschäftsidee haben wir uns unser eigenes Umfeld näher angeschaut: Wir kannten Leute, die keine Laptops hatten, und kannten Leute, die ihre Laptops nicht mehr brauchten – da lag die Idee auf der Hand.

Leider seid ihr im Schulentscheid ausgeschieden. Wie ging es dann weiter?

Tobias: Unser Ausscheiden hat uns nicht davon abgehalten, weiter an unserer Idee zu arbeiten! Wir haben schon so viel Mühe reingesteckt – da wäre es eine Verschwendung gewesen, die Idee danach in die Schublade zu stecken.

Bruno: Zwei Teammitglieder haben sich entschieden, nicht weiterzumachen. Wir haben uns dann Philipp ins Team geholt und damit begonnen, FreeNB weiterzuentwickeln. Was wir in Phase III präsentiert haben, war quasi ein erster Entwurf. Mittlerweile haben wir mit der Umsetzung begonnen, in einem Test an die 30 Laptops an unserer Schule verteilt und dadurch auch an Erfahrung gewonnen, die uns künftig weiterhilft.

Ihr sammelt Laptops von Firmen und Privatpersonen ein. Was passiert dann mit den Geräten?

Philipp: Bevor wir sie weitergeben können, müssen die Laptops aufbereitet werden. Gerade bei älteren Modellen ist das ziemlich zeitaufwendig. Deshalb wägen wir bei einzelnen Geräten von Privatpersonen auch immer ab, ob der Laptop noch gut genug ist. Darüber hinaus fallen Kosten für Windows-Lizenzen an. Außerdem möchten wir die Festplatten upgraden, um die Laptops leistungsfähiger zu machen. Aber auch das kostet natürlich …

Bruno: Bislang sind wir ohne Einnahmen ausgekommen. Das liegt auch daran, dass die Windows-Lizenzen für Schülerinnen und Schüler unserer Schule kostenfrei waren. In unserer nächsten Phase sind wir aber darauf angewiesen, unsere Kosten zu decken. Zum einen geschieht das durch Sponsoren, zum anderen durch geringe Aufwandsentschädigungen von den Laptop-Empfängern. Im Februar soll es mit der Verteilung losgehen – dieses Mal sind es fast 100 Laptops.

Und wer bekommt die dann?

Bruno: Auf unserer Warteliste stehen Schülerinnen und Schüler von unserer Schule, aber auch von vielen anderen Wiener Schulen. Es geht sogar über Wien hinaus. Abnehmer zu finden ist die leichte Aufgabe, die Herausforderung liegt darin, genug Laptops einzusammeln.

Tobias: Natürlich wäre auch Potenzial da, die Idee auszuweiten. Sie würde überall funktionieren. Aber wir haben hier in Wien erst einmal genug Anfragen.

Nun habt ihr ja schon Erfahrungen gesammelt – was ist euer Tipp für künftige Gründerinnen und Gründer?

Bruno: Eine Idee kann vielleicht auf dem Papier gut sein. Aber erst wenn sie auch getestet ist, weiß man, wie gut sie wirklich ist. Und man sollte auf jeden Fall offen für Veränderungen sein. Wir haben zum Beispiel in einem ersten Test fünf Laptops ausgeliefert – das war für uns kein großer Aufwand, aber wir konnten dadurch enorm viel lernen und das Projekt entsprechend anpassen.

Philipp: Und es lohnt sich, einfach Leute anzuschreiben. Das kostet manchmal zunächst Überwindung, aber was kann schon passieren? Im schlimmsten Fall bekommt man keine Antwort. Bei uns hat das richtig gut funktioniert, um Laptopspenden und Sponsoren an Land zu ziehen oder auch Medienpräsenz zu bekommen.