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Von der Rolle – Schülerteam aus Bad Honnef gewinnt Deutschlandfinale mit Toilettenpapier aus Gras

Beim Deutschlandfinale von business@school, der Bildungsinitiative der internationalen Unternehmensberatung The Boston Consulting Group (BCG), überzeugten fünf Schülerinnen und Schüler des Städtischen Siebengebirgsgymnasiums Bad Honnef die Wirtschaftsjury mit ihrer Geschäftsidee „GrasSwipe“, einem umweltfreundlichen Toilettenpapier aus Gras. Platz zwei belegten Schüler vom Gymnasium Ottobrunn. Auf Platz drei landete ein Team der Internatsschule Hansenberg aus Geisenheim.

München, 19. Juni 2018. Fünf Schüler wollen einen Milliardenmarkt erobern. Und sie wollen ihn umweltfreundlich machen – mit Toilettenpapier aus Gras. Bisher würden in Deutschland jedes Jahr 600.000 Bäume in Form von Klopapier heruntergespült, erklärt Teamsprecherin Helene. Selbst für die Herstellung von Recyclingpapier werde viel Wasser, Energie und Chemie benötigt. Toilettenpapier aus Gras habe dagegen eine unschlagbare Ökobilanz.

Einen Produzenten, der aus Graspellets Klopapier herstellen kann, haben die Schüler bereits gefunden. Er könnte zukünftig auch Servietten oder Haushalts­papier aus Gras produzieren. Gestern Abend beim Deutschlandfinale von business@school überzeugten die Jugendlichen die Jury, dass ihr mutiger Businessplan von der Vertriebsstrategie bis zum alternativen Marketing­konzept stimmig ist. „Ein Riesenprojekt, das ihr euch da vorgenommen habt!“, urteilten die Juroren beeindruckt und erklärten das Schülerteam aus Bad Honnef mit „GrasSwipe“ zum Sieger des Deutschlandfinales. Rebekka (17), Helene (17), Joana (17), Julius (17) und Tim (16) feierten ihren Sieg – und mit vielen ehemaligen Teilnehmern, Lehrern, Betreuern und Unterstützern auch 20 Jahre business@school.

Zukunftsweisendes Engagement im Bildungsbereich

Anlässlich des Jubiläums der Bildungsinitiative begründete der Juryvorsitzende Carsten Kratz, BCG-Deutschlandchef und Senior Partner, warum sich The Boston Consulting Group im Bildungsbereich engagiert: „business@school wurde vor 20 Jahren zusammen mit zwei Schulen in Daun und Hockenheim ins Leben gerufen, um Wissen zu Wirtschaft, Gründertum und Unternehmergeist zu vermitteln. Inzwischen will unsere Bildungsinitiative weit mehr: Unser Ziel ist es, das Potenzial der jungen digitalen Talente zu entfalten, damit sie unsere Welt voranbringen.“

Mitglieder der Jury waren:

  • Dr. Christian Bruch, Mitglied des Vorstands, Linde AG
  • Dr. Andreas Dinger, Senior Partner and Managing Director, The Boston Consulting Group
  • Sabine Eckhardt, Vorstand Sales und Marketing, ProSiebenSat1.Media SE
  • Carsten Kratz, Deutschlandchef und Senior Partner, The Boston Consulting Group
  • Albert Reicherzer, Bereichsvorstand Group Organisation & Security, Commerzbank AG
  • Ute Wolf, Mitglied des Vorstands, CFO, Evonik Industries AG

„MeKiDeKi“ holt zweiten Platz ans Gymnasium Ottobrunn

Ganz knapp hinter dem Siegerteam aus Nordrhein-Westfalen landeten Schüler des Gymnasiums Ottobrunn bei München auf Platz zwei. Lukas (16), Hannah (16) und Lea (16) waren beimPitch der besten Schüler-Geschäftsideen mit „MeKiDeKi“ angetreten, einer App, die den Alltag von getrennt lebenden Familien erleichtern soll. Wichtige Daten können in der App gespeichert werden, ein Kalender organisiert Wochenendplanung und Urlaube, und mit der Taschengeldfunktion können die Kinder sehen, wann und vom wem sie noch Geld bekommen. Lea und Hannah kommen beide aus Scheidungsfamilien und sprechen aus Erfahrung: „Niemand möchte sich darüber streiten, warum die Tochter jetzt schon wieder die Tennissachen nicht dabeihat.“ Die Juroren waren vor allem davon begeistert, dass sich die Schüler auf Basis ihrer Wettbewerbsanalyse zahlreiche Zusatzfunktionen überlegt und bereits in einem Prototyp umgesetzt haben.

Dritter Platz für Internatsschule Hansenberg aus Geisenheim

Mit „Calido“, einem beheizten Griffband für Skulls, ruderten fünf Schülerinnen und Schüler der Internatsschule Hansenberg aus Geisenheim auf den dritten Platz. Antonia (18) hat beim Leistungsrudern jahrelang darunter gelitten, dass im Winter kaum Training auf dem Wasser möglich ist. Denn ohne Gefühl in den Händen ist das Boot nur schwer kontrollierbar, das Kentern im eiskalten Wasser gefährlich. Zusammen mit Leonie (17), Jan (16), Julian (16) und Anton (17) hat die Schülerin daher ein Griffband mit Heizdraht entwickelt, das mit einem Akku betrieben wird. Die Jury war denn auch überzeugt davon, dass die Schüler ihr Produkt sehr gut kennen und die Marktnische richtig eingeschätzt haben. Daneben lobten die Juroren die detailliert geplante Zusammenarbeit mit Herstellern und Vertriebs­partnern.

Auszeichnungen

Die drei Siegerteams können sich über tolle Erlebnispreise freuen: Das Team der Internatsschule Hansenberg darf auf Einladung von Deutsche Lufthansa AG und Lufthansa Aviation Training GmbH einen Tag lang hinter die Kulissen der Fluggesellschaft schauen. Auf dem Programm in Frankfurt steht auch ein Flug im Simulator. Das Team des Gymnasiums Ottobrunn wird auf Einladung der ProSiebenSat.1 Media SE die Aufzeichnung von „Die beste Show der Welt“ mit dem Moderatorenduo Joko und Klaas in den Bavaria Filmstudios in München besuchen. Und die Evonik Industries AG lädt das Team aus Bad Honnef zu einem Heimspiel des BVB im Signal Iduna Park in Dortmund inklusive Anreise, Sitzplatzticket, Stadionführung und Überraschungs­programm ein

Mehr als 1.500 Schüler von 90 Gymnasien tauchen in die Wirtschaft ein

Im laufenden Schuljahr 2017/2018 beteiligten sich erneut mehr als 1.500 Schülerinnen und Schüler von 90 Schulen an business@school. Digitale Geschäftsmodelle, Bilanzen und nachhaltige Wachstumsstrategien – diese Themen standen für die 15- bis 17-jährigen Schülerinnen und Schüler in den vergangenen zehn Monaten auf dem Stundenplan. Als Höhepunkt des Projektjahrs haben rund 1.500 Jugendliche in den letzten Wochen ihre eigenen Unternehmerqualitäten getestet: In Teams haben sie Geschäftsideen und Businesspläne entwickelt. Unterstützung erhielten sie von ihren rund 200 Lehrern sowie über 500 Betreuern von 20 namhaften Wirtschafts­unternehmen und von BCG.

Am Deutschlandfinale nahmen Teams folgender Schulen teil:

  • Städtisches Siebengebirgsgymnasium, Bad Honnef: GrasSwipe – das Toilettenpapier aus Gras
  • Gymnasium Eppendorf, Hamburg: PEER – nachhaltigePapiertüten aus Biertreber
  • Gymnasium Tegernsee: The Avalanche Rescue – ein in die Handy­hülle integriertes Lawinenverschüttetensuchgerät
  • Internatsschule Hansenberg, Geisenheim: Calido – ein Sportgriff­band mit integrierter Wärmefunktion, zum Beispiel für das Rudern im Winter
  • St. Ursula Gymnasium, Aachen:Covering Frequencies Transmitter (CFT) – schützt Autos, die mit dem Keyless-Go-Schlüsselsystem ausgestattet sind, vor Diebstahl
  • Gymnasium Ohmoor, Hamburg: Praktikombi – Online-Matching für Praktikanten und Unternehmen
  • Gymnasium Ottobrunn: MeKiDeKi – eine App zum Austausch von Informationen für getrennt lebende Familien
  • Prälat-Diehl-Schule, Groß-Gerau: GoodGo – der Lieferdienst bringt gesunde Snacks auf Bestellung an Schulen und Büros
  • Hermann-von-Helmholtz-Gymnasium, Potsdam: Dartealing – zuckerfreier Bio-Eistee

Social-Entrepreneur-Preis

Den Social-Entrepreneur-Preis 2018 von BCG haben vier Schülerinnen und Schüler des Canisius-Kollegs aus Berlin gewonnen. Mit der Anti-Mobbing-App „EXCLAMO!“ will das Team betroffenen Schülern schnell und unkompliziert helfen. Beim Deutschlandfinale in München stellte das Berliner Team seine Sozialunternehmer-Idee dem Publikum vor. Mit einem Klick sollen jugendliche Mobbingopfer Hilfe erhalten. Sie können eine Nachricht an ausgewählte Lehrer schicken oder sich anonym beraten lassen. Ann-Kristin (17), Kai (16), Margaretha (17) und Matthias (17) arbeiten bereits an der Umsetzung ihrer Idee. Als Anerkennung seiner Leistung erhielt das Team des Canisius-Kollegs eine Einladung von der Ford-Werke GmbH auf die Ford-Teststrecke im belgischen Lommel inklusive Anreise und Übernachtung.