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Corona als Kreativitäts-Booster

Kügelchen, gefüllt mit Vitaminen, Elektrolyten und weiteren Nährstoffen, die normales Wasser zu einem gesunden Getränk machen – mit dieser Idee fing 2013 die Begeisterung fürs Gründen an. Die Freunde Maximilian Rami und Edward Praun lernten business@school am Theresianum in Wien kennen: Maximilian als Teilnehmer, Edward aus den begeisterten Erzählungen seines Freundes. Heute, mehr als acht Jahre später, sind sie selbst Unternehmer und haben mit OmniCreo eine dynamische Digital-Marketing-Agentur gegründet, die als All-in-one-Unternehmen auftritt und sich vor allem auf Web, Motion und Corporate Design spezialisiert hat.

Wie ging es bei euch nach der Schule weiter? Wie habt ihr euch als Gründer gefunden?

Maximilian: Ich habe Wirtschaftsrecht studiert und parallel immer gearbeitet. So konnte ich auf Teilzeitbasis bei einem 2019 gegründeten Start-up mitgestalten – purgaty, das selbstreinigende UVC-Flaschen herstellte. Meine erste Aufgabe war, mit einem einfachen Tool eine Website zu basteln, und das, obwohl ich gar keine Ahnung davon hatte. Das hat mir viel Spaß gemacht, und ich habe mir gedacht, das könnte ich doch zu einem Geschäft machen.

Edward: Ich war immer schon kreativ veranlagt, war sehr an Robotics interessiert und an Materialwissenschaften. Deshalb studierte ich in Kopenhagen Manufacturing and Operations Engineering. Nach dem Studium übernahm ich das Produktdesign bei einem Londoner Start-up für Wasseraufbereitung. Leider kam es aufgrund der Coronapandemie nicht an den Start. Auf der Suche nach etwas Neuem war ich in Kontakt mit Max und konnte für purgaty einen dreidimensionalen Werbefilm kreieren.

Wie ist eure Idee denn konkret entstanden?

Edward: Die Coronapandemie hat mitgeholfen. Alles stand plötzlich still – das war eine große Motivation, die Zeit zu nutzen, um etwas Eigenes voranzubringen. Man konnte sich gut neu finden, neu orientieren – und in unserem Fall die Full-Service-Agentur OmniCreo gründen! Der Prozess war rasch, wir haben ein bisschen hin- und hergeschrieben, und dann ging es Schlag auf Schlag: Gewerbeanmeldung, Steuernummer, eigene Website gebaut, let’s go! Von der Ideenfindung bis zum Go-live ist nur knapp ein Monat vergangen.

Maximilian: Edward ist Creative Director, er übernimmt alles Kreative wie Animationen, Gestaltungsraster, Farben und Logos – mit Ausnahme des Webdesigns, das machen wir zusammen. Bei mir bleiben mit dem operativen Management auch Buchhaltung, Kostenrechnung und andere administrative Dinge.

Das klingt alles so easy. Was für Herausforderungen hattet ihr bei der Gründung?

Maximilian: Am Anfang ist man ein bisschen orientierungslos, man weiß nicht recht, wie geh ich das an. Herausfordernd waren vor allem die Dinge, die das klassische Unternehmertum ausmachen und die wir in der Schule gar nicht gelernt haben: Wie melde ich ein Gewerbe an, wie bekomme ich einen guten Steuerberater, wie setze ich einen Gesellschaftervertrag auf, wie melde ich mich beim Finanzamt an, wie läuft das mit der Sozialversicherung? Das war alles Learning by Doing.

Was ich bei business@school gelernt habe, war aber eine große Hilfe: Wie sieht eine Kostenrechnung aus, wie erstelle ich eine Bilanz und wie liest man sie, was für Kennzahlen gibt es, wie wirtschaftet man? Wir haben bei business@school auch Unternehmen analysiert, die in den roten Zahlen steckten, und daraus gelernt, worauf man achten soll, beispielsweise Kosten gering halten. Ich habe ein generelles Grundgespür für Unternehmertum mitgenommen, auch langfristig.

Wie habt ihr die ersten Kunden gefunden?

Maximilian: Der erste Kunde war ein Kollege meines Vaters, durch Empfehlung wandte sich kurz darauf eine Agentur an uns. Zunächst war die Akquise schleppend, aber über die Zeit hat es sich immer mehr rumgesprochen, was wir machen, und on top steigerte sich mit jedem Auftrag die Qualität unserer Arbeit. Unsere Dienstleistungen heute sind nicht mehr mit denen von vor eineinhalb Jahren vergleichbar. Wer mit uns Kontakt aufnehmen möchte, kann ganz einfach auf unserer Website ein Kontaktformular ausfüllen.

Und was sind eure Zukunftspläne?

Edward: In diesem Jahr wollen wir expandieren und suchen gerade einen dritten Partner. Unser Ziel ist, unseren Kunden ein möglichst breit aufgestelltes Komplettpaket aus einer Hand bieten zu können, ohne Wissen zukaufen zu müssen: Web- und Produktdesign, Websites, Animationen, Werbefilme, Logo, Corporate Identity, IT-Security und in Zukunft eventuell auch Apps – die könnte ich selber programmieren. Die Komplettlösung ist gleichzeitig das Schwierigste für uns. Wir müssen das Wissen nach und nach in unserem Unternehmen aufbauen, um möglichst unabhängig zu sein.

Habt ihr einen Tipp für junge Gründerinnen und Gründer?

Beide: Einfach machen! Nicht nachdenken, einfach anfangen. Auch wenn man Fehler macht, einfach weitermachen.